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50 Jahre Kita Richen
Die kleinste und älteste städtische Kita wird 50 Jahre alt
Kita in Richen: Historische Einrichtung ist zukunftsfähig aufgestellt
Fünf Mitarbeiterinnen im Erziehungsdienst kümmern sich hingebungsvoll um 20 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren. Sonja Heid-von Kymmel, Abteilungsleiterin für Soziales und Familie, erklärt: „Eingruppige Einrichtungen mit sogenannten „Familiengruppen“ sind sehr selten geworden, dabei jedoch auch sehr wertvoll, denn die Bindung und Integration der Kinder werden hierbei in besonderem Maße gefördert.“ Ältere Kinder übernehmen Patenschaften für jüngere Kinder und kümmern sich fürsorglich um ihre „Patenkinder“.
Die dörfliche Umgebung sorgt zusätzlich für eine enge Zusammenarbeit. Eine besondere Achtsamkeit der Bürgerinnen und Bürger wurde dabei vor ca. zehn Jahren besonders deutlich, als die Zukunft der Kita sehr dunkel erschien, im Rahmen der Dorferneuerung drohte eine Schließung des Standortes mit Übergang in eine größere Kita an einem anderen Standort. Dies wurde durch Unterschriftenaktionen der Eltern und eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern, Dorfgemeinschaft und Kita jedoch abgewendet. Heute erstrahlt die Einrichtung in neuem Glanz, es wurde viel in die Raumgestaltung sowie die Bildungspläne und damit die Zukunft der Kita investiert. Ein lang gehegter Wunsch nach Kernrenovierung des Badezimmers wird zum 50-jährigen Bestehen Wirklichkeit, die Arbeiten hieran sind schon sehr weit fortgeschritten.
Frau Anja Hebeling, welche zum 25-jährigen Jubiläum der Kita als Mutter Teil der Kita-Gemeinschaft war, arbeitete dort zuerst in ihrer Elternzeit als Aushilfe, begann dann ihre Ausbildung in der städtischen Kita Raibach, wo sie 21 Jahre lang gearbeitet hat. Im Anschluss wechselte sie in die städtische Kita Kleestadt, um nach fünf Jahren in Kleestadt als Unterstützung der damaligen Leitung Frau Beate Nickel nach Richen zu wechseln. Als die damalige Leiterin im Jahr 2020 in den wohlverdienten Ruhestand ging, übernahm Frau Hebeling diese Position und damit Verantwortung. Auch Frau Hebelings Tochter hat inzwischen ihre Ausbildung in einer anderen städtischen Kita abgeschlossen. „Die Stadt ist eine gute Arbeitgeberin, sonst würden wir nicht über zwei Generationen hinweg bleiben“, sagt Hebeling.
Frau Nickel, welche 29 Jahre lang Leiterin der Kita Richen war, berichtet, dass Richen im Jahr 1996 mit zu den ersten Kitas gehörte, welche eine Konzeption erstellt haben. Zu dieser Zeit waren noch 25 Kinder in der Gruppe, später dann 28 Kinder. Das obere Stockwerk war dabei noch nicht zum Bewegungsraum ausgebaut.
Das Gebäude war ursprünglich eine alte Dorfschule, die oberen Räume standen der Lehrkraft als Wohnraum zur Verfügung. Nach der Errichtung der Ernst-Reuter-Schule im Jahr 1968 wurde die 1892 erbaute Schule geschlossen. Heute erinnert eine an das Gebäude angebrachte Tafel an die Geschichte des Gebäudes.
Auch in der Integration beeinträchtigter Kinder übernahm Richen seinerzeit eine Vorreiterposition. Bedenken, welche von einzelnen Eltern geäußert wurden, haben sich laut Frau Nickel aber „sehr schnell in Wohlgefallen aufgelöst“.
Erste Stadträtin Mohr erläutert: „Alles, was in größeren Kitas erlebt wird, ist auch in einer kleinen Einrichtung wie Richen möglich. So verfügt die Kita neben einem großen Turn- und Bewegungsraum im oberen Stockwerk, ein Außengelände mit Sandfläche und Spielgeräten, dem Zugang zur Aue. Waldwochen und Waldtage runden das pädagogische Konzept im Bereich der Naturpädagogik ab. Auch zu den Schulen besteht reger Kontakt, um den ältesten Kindern den Übergang in die Grundschule zu erleichtern. Auch die Ausbildung zur Erzieherin oder Praktika sind in Richen möglich.“ Die Kita habe einen großen historischen Charme und ist, auch durch die Investitionen der vergangenen Jahre, gut für die Zukunft aufgestellt.