Winzerfest bekommt 25.000 Mal mehr „Stiel“ - Besonderes Jubiläumsgläschen zum 75. Winzerfest

„Globale Veränderungen machen auch vor unserem traditionsreichen Winzerfest nicht halt“, sagt Bürgermeister René Kirch, der verkünden muss, dass es neue Winzerfestgläschen geben wird. Zum 75-jährigen Jubiläumsfest gibt es anstatt der traditionellen „Säntis Becher“ erstmals 0,1 l Stielgläschen.

Seit Jahrzehnten wird der beliebte Weinbecher als Winzerfestgläschen mit jährlich wechselndem Motiv für vier Tage Winzerfest verkauft. Der Gläschenverkauf dient als Kulturbeitrag und finanziert somit Groß-Umstadts beliebtestes und bekanntestes Fest mit.

Seit 2023 ist die traditionelle Form des Gläschens nicht mehr verfügbar, da die Glashütten weltweit es nicht mehr herstellen. „Die zuständige Abteilung hat unzählige Gespräche geführt, Firmen und Glasmanufakturen kontaktiert und mit großem Einsatz versucht, die Gläschen anderweitig zu bestellen. Leider ohne Erfolg“, erklärt der Rathauschef.

Somit musste zwangsläufig ein neues Glasmodell gefunden werden. Die Verwaltung hat sich mehrere Angebote über verschiedene Modelle und von verschiedenen Firmen machen lassen, welche in der Herbstmarktkommission kontrovers diskutiert wurden. Letztendlich wurde sich für das Stielglas „Bouquet“ entschieden. Dieser Empfehlung der Herbstmarktkommission ist der Magistrat gefolgt.

Zuletzt wurden Stielgläser zum 1275. Stadtjubiläum genutzt. Daher war es für die Gremien die passende Option auch zum Winzerfestjubiläum auf Stielgläser zu setzen. Vor Allem, da andere Becherformen nicht zur Verfügung standen oder aus anderen Gründen ausschieden und nicht der Form der klassischen „Säntis-Becher“ entsprachen. „Nun wird es in diesem Jahr ein besonderes Jubiläumsglas geben,“ hebt René Kirch hervor.  

Es ist vorgesehen, 25.000 Stück zu kaufen, was einer gleichen Anzahl wie in den Vorjahren entspricht. Kirch informiert: „Es wird ein Traditionsbruch, der nach aktuellem Stand nicht zu umgehen ist. Wir müssen jetzt bestellen, um zum Winzerfest nicht ohne Gläschen da zu stehen.

Bürgermeister René Kirch hat die Hoffnung auf die Säntis Becher für das Jahr 2024 noch nicht verloren und setzt mit einem Aufruf auf die Mithilfe aus der Bevölkerung: „Wer Kontakte oder Ideen hat, wie Groß-Umstadt seine beliebten Gläschen auch in Zukunft wieder zu einem vertretbaren Preis beschaffen kann, kann offiziell zur „Gläschenretterin“ oder zum „Gläschenretter“ werden. Die Person oder Gruppe wird gebührend geehrt und kann sich dem Dank vieler Groß-Umstädterinnen und Groß-Umstädter sowie der zahlreichen Gäste sicher sein“, wirbt der Bürgermeister. Vorschläge bitte an winzerfestglaeschen@gross-umstadt.de.