Leben in Groß-Umstadt

Filmpremiere

Filmpremiere Portugiesen in Umstadt
Hochrangige Besucher ehrten die Filmpremieren „Nelkenrevolution“ und „Der erste Portugiese – Wie Saudade in den Odenwald kam“

Filmpremiere Portugiesen in Umstadt          Hochrangige Besucher ehrten die Filmpremieren „Nelkenrevolution“ und „Der erste Portugiese – Wie Saudade in den Odenwald kam“

Bereits während der Planung wurde deutlich, dass die Filmpremiere der beiden arte-Filme „Nelkenrevolution“ und „Der erste Portugiese – Wie Saudade in den Odenwald kam“ zu einem Erfolg werden sollten. Plante man im Stadtmarketing doch zuerst nur mit dem 2/3-Saal der Umstädter Stadthalle und einer geräumigen Bestuhlung inklusive Tischen für maximal 300 Personen für die Premiere. Die Vielzahl der eingehenden Anmeldungen erforderte sehr schnell eine Aufstockung der verfügbaren Plätze. So wurde bereits kurz nach Anmeldebeginn zuerst der gesamte Saal gebucht, bald darauf verwarf man die Planungen mit Tischen, bis dann eine Reihenbestuhlung für 600 Personen das Maximum der räumlichen Möglichkeiten ausgeschöpft hat.

Zu den Besuchern gehörten auch hochrangige Ehrengäste, welche von Bürgermeister René Kirch in der Eröffnungsrede begrüßt wurden. Eine besondere Ehre für Groß-Umstadt war es, den Generalkonsul Portugals, Herrn Leandro Amado, begrüßen zu dürfen. Ihm gesellten sich als weitere Ehrengäste hinzu: Der Stadtrat von Santo Tirso, José Pedro Machado, der Umstädter Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann, der Landtagsabgeordnete und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung, Manfred Pentz, der Erste Kreisbeigeordnete Lutz Köhler, die Kreistagsvorsitzende Dagmar Wucherpfennig und viele weitere Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, des Magistrats, der verschiedenen Ortsbeiräte, des Senioren- sowie des Ausländerbeirats. Zudem nahmen auch Hauptakteure und Filmschaffende an der Premiere teil.

Bürgermeister Kirch erläuterte in seiner Rede: „Wir Umstädter singen in einem Lied: ‚Was wär de Woi ohne Königin‘. Ich dichte um auf: ‘Was wäre Umstadt ohne die Portugiesen?‘ Es wäre auf jeden Fall anders. Wir sind froh und stolz über die portugiesische Tradition unserer Stadt. Seit mehr als 60 Jahren leben Portugiesinnen und Portugiesen in Groß-Umstadt. Vor 60 Jahren wurde das Anwerbeabkommen geschlossen. Heute leben etwa 1000 Portugiesinnen und Portugiesen in Umstadt und wir haben einen Portugiesischen Club, Geschäfte, Vereine, Gastronomie, Kultur und Feste, welche wir lieben und bei denen wir froh sind, sie zu haben. Wir feiern 50 Jahre Nelkenrevolution in Portugal, wir feiern damit 50 Jahre Demokratie. Demokratie ist ein Geschenk, welches wir heute ebenso feiern wollen wie das Geschenk der portugiesischen Tradition an unsere Stadt. Beides zu erhalten, sich für beides einzusetzen, ist unser Ziel. Und deshalb freuen wir uns sehr, dass so viele Gäste der Einladung hier und heute mit uns zu feiern gefolgt sind.“

Noch vor der Veranstaltung traf sich der Bürgermeister und der Generalkonsul Leandro Amado im Sitzungssaal des Rathauses, er hob die Bedeutung von Groß-Umstadt für die Portugiesen hervor. Jugendaustauschprogramme und portugiesischer Sprachunterricht an den Schulen waren ebenso ein Thema wie die Situation der portugiesischen Vereine in Groß-Umstadt, der Wirtschaftsaustausch und die Bedeutung der portugiesischen Tradition in Groß-Umstadt. Während in der Stadthalle pünktlich um 17 Uhr der Einlass begann, trugen sich Generalkonsul Hernán Amado und Europaminister Manfred Pentz in das Goldene Buch der Stadt Groß-Umstadt ein.

Im Foyer der Stadthalle konnte eine Ausstellung über die Nelkenrevolution betrachtet werden, die „Diabos Vermelhos“ (Rote Teufel) begleiteten den Abend nicht mit ihren Trommeln, sondern mit dem Verkauf von Getränken und portugiesischen Spezialitäten. Für die musikalische Untermalung sorgte Manuel Campos mit Gitarre und Gesang. Er spielte Lieder der portugiesischen Revolution, welche von den Besuchern lautstark mitgesungen wurden. Er begann mit einem Stück, welches als geheimes Signal genutzt wurde, um den Soldaten zu signalisieren, dass es nun an der Zeit wäre, auf Lissabon zu marschieren. Eines der berühmtesten Lieder nach der Revolution mit dem immer wiederkehrenden Thema „Wir sind frei“. In der Pause und nach der Vorstellung folgten weitere Lieder der Revolution.

Der Abend endete mit Standing Ovations für die Hauptakteure und Filmemacher, die vor Ort waren. Ein rundum gelungener Abend, der wieder einmal verdeutlicht hat, wie stolz Groß-Umstadt auf seine kulturelle Vielfalt ist.