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Renten- und Sozialberatung
Ganzheitliches Konzept in Groß-Umstadt
Ganzheitliches Konzept in Groß-Umstadt
Die Stadt Groß-Umstadt setzt mit der Neukonzeption ihrer Sozialberatung ein wichtiges Zeichen für soziale
Verantwortung und ein solidarisches Miteinander. Die zentrale Stelle wird künftig eine koordinierende und
strategische Rolle übernehmen, um soziale Unterstützung, Integration und bürgerschaftliches Engagement in der Stadt stärker zu vernetzen und nachhaltig zu fördern.
Bislang galt das Hauptaugenmerk der Renten- und Sozialberatung der Beratung von Rentenantragsstellenden und Menschen, die Sozialleistungen benötigten, um Ihren Lebensunterhalt zu sichern. Diese Beratungsleistungen bieten jedoch auch andere Träger an, weshalb es nun zu einer Veränderung kommt, die den Einzelfall jedoch nicht aus dem Blick verliert.
Die grundsätzliche Zielsetzung der neuen Sozialberatung besteht darin, ein inklusives und gerechtes
gesellschaftliches Miteinander zu schaffen. Dies schließt sowohl die Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen als auch die Stärkung des Ehrenamts und der sozialen Strukturen ein. Durch gezielte Maßnahmen soll Groß-Umstadt als lebendige und solidarische Gemeinschaft gestärkt werden.
Ein zentraler Bestandteil der Arbeit der Sozialberatung ist die Förderung des Ehrenamts. Ziel ist es, die Strukturen des bürgerschaftlichen Engagements über die bestehenden Vereinsstrukturen hinaus zu stärken, innovative Formate zu entwickeln und die vorhandenen Strukturen zu stärken. Das Programm „Engagierte Stadt“ bietet hierfür eine
wertvolle Grundlage, um die starke Ehrenamtsstruktur in Groß-Umstadt für die Zukunft zu erhalten und durch weitere Formate anzureichern.
Im Bereich Integration verfolgt die Sozialberatung das Ziel, alle relevanten Akteure miteinander zu vernetzen, um eine zielgerichtete Zusammenarbeit zu ermöglichen. Dabei geht es nicht nur um die Betreuung Zugewanderter,
sondern um eine echte gesellschaftliche Teilhabe. Dies umfasst die Integration in soziale, kulturelle und
wirtschaftliche Prozesse, um Migrantinnen und Migranten eine aktive Rolle in der Stadtgesellschaft zu ermöglichen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sozialberatung bleibt die Unterstützung von Menschen, die aufgrund finanzieller oder sozialer Benachteiligungen Gefahr laufen, von gesellschaftlichen Entwicklungen ausgeschlossen zu werden. Die
Zusammenarbeit mit bestehenden sozialen Akteuren in der Stadt soll in diesem Zusammenhang dazu beitragen,
gesellschaftliche Barrieren abzubauen und ein inklusives Miteinander zu fördern.
Die Sozialberatung wird auch weiterhin eine wichtige Rolle in der Einzelfallberatung behalten. Betroffene werden
zielgerichtet an die zuständigen Stellen weitergeleitet, um schnelle und passgenaue Unterstützung zu gewährleisten. Den bisherigen Schwerpunkt in der Unterstützung von Antragsstellungen, den auch andere Stellen bieten, wird die Sozial- und Rentenberatung in Zukunft nicht mehr in der bisherigen Weise bieten. In besonders komplexen oder dringlichen Härtefällen bietet die Sozialberatung in Form einer Lotsenfunktion individuelle Lösungen an, die über Renten- und Sozialleistungsfragen hinausgehen. Die Stadt Groß-Umstadt hat sich darüber hinaus um ein Pilotprojekt der Deutschen Rentenversicherung beworben, um ein „Rentenmobil“ vor Ort einzusetzen. Dieses soll Beratungen zu Rentenanträgen direkt in der Stadt ermöglichen. Ebenso laufen Gespräche mit dem Landkreis, um die wichtige
Lotsenfunktion in der Sozialberatung künftig mit dem Kreis gut zu vernetzen.
Außerdem wird die Sozialberatung innerhalb der Abteilung Soziales und Familie bei der Steuerung von
Verwaltungsprozessen, Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung unterstützen. Dies ermöglicht eine reibungslose und bürgerorientierte Abwicklung der Aufgaben innerhalb der Verwaltung.
Bislang konzentrierte sich die Sozial- und Rentenberatung auf die Unterstützung von Einzelpersonen bei der
Antragsstellung von Renten- und Sozialleistungen. Diese Leistungen werden jedoch auch von Fachämtern des
Landkreises und der Rentenversicherung wahrgenommen. Daher wird hierzu gezielt an die zuständigen
hauptamtlichen Stellen und die Unterstützung im Ehrenamt verwiesen. Gleichzeitig folgte die Mehrheit der
Stadtverordnetenversammlung mit der Zustimmung zu diesem Konzept dem Weg der Haushaltskonsolidierung: Die Stelle für Integration und Ehrenamt war bis ins Jahr 2026 befristet. Somit können diese wichtigen Aufgaben weiterhin wahrgenommen werden und die Stelle jedoch bereits im Jahr 2025 eingespart werden.
Bürgermeister René Kirch betont die Bedeutung der Neukonzeption: „Mit der Neuausrichtung der Sozialberatung hat die Stadtverordnetenversammlung ein Konzept auf den Weg gebracht, das die soziale Beratung und Betreuung in Groß-Umstadt besser vernetzen und koordinieren und die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger stärken möchte. Kein Mensch soll in unserer Stadt in einer sozialen Notlage allein bleiben. Die Bündelung und Koordination aller
Akteure im Bereich der sozialen Arbeit wird helfen, ein solidarisches und starkes gesellschaftliches Miteinander zu fördern. Wir werden daneben weiterhin verstärkt den Kontakt mit dem Landkreis suchen, um gemeinsame Lösungen für die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern in Bezug auf Sozialleistungen zu entwickeln. Ich bin froh, dass wir mit der Neukonzeption die wichtigen sozialen Aufgaben unserer Stadt weiter wahrnehmen können und dennoch den Weg der Haushaltskonsolidierung fortführen. Ein schönes Beispiel, wie wir den wichtigen Wert unserer
freiwilligen Aufgaben in der Stadt erhalten.“