- Leben in Groß-Umstadt
- Kultur, Freizeit & Tourismus
- Stadtentwicklung & Wirtschaft
bürgerstiftung
Große Spendenbereitschaft
Große Spendenbereitschaft ermöglicht Unterstützung von Geflüchteten und Menschen in Not
Dank den Spenderinnen und Spendern sowie den Helferinnen und Helfern
Wenige Tage nach Ausbruch des Ukrainekrieges erging ein Spendenaufruf der Bürgerstiftung, um das seit der ersten Flüchtlingswelle 2014/15 bestehende Nothilfekonto aufzufüllen. Damit sollten die Arbeiten und Projekte des „Runden Tisches Asyl“ mit der Gruppe „Ukrainehilfe“ unterstützt werden. Bis zur Stunde gingen 30.264,14 € ein.
Gespendet haben viele Einzelpersonen: Beträge ab 5 €, aber auch 2- und 3-stellige Geldbeträge bis hin zu mehrmals 1.000 und einmal sogar 2.000 € gingen ein. Hinzu kamen Sammelaktionen bei besonderen Anlässen, z.B. Geburtstagen, und bei kulturellen Veranstaltungen. Allein eine Sammelaktion von Marie-Luise Sudhoff in zwei Weinlokalen brachten 1.470 €. Den größten Einzelbetrag spielte ein Sponsorenlauf der Wiebelsbacher Grundschule mit 3.314 € ein. Auch Institutionen waren dabei – so die 3 Partnerkommunen von Groß-Umstadt, die als Gastgeschenk beim Winzerfest je 250 € übergaben. Ein beständiger Wohltäter sind die Umstädter Bücherraben, die 2022 für Projekte der Bürgerstiftung (Bürgerbus und Fahrradwerkstatt), die auch den Geflüchteten zugutekommen, insgesamt 4.500 € zugewendet haben. Hinzu kamen die Sparkassenstiftung und die Frankfurter Stiftung Citoyen mit je 2.000 €. So summierten sich die Spenden aus den verschiedensten Quellen auf die genannten rd. 30.000 €. Ein ganz herzliches Dankeschön an die vielen Spenderinnen und Spender. Auch wenn die Hauptlast der ehrenamtlichen Integrationsarbeit bei engagierten Menschen und ihrer nicht in Geld zu bewertenden „Zeitspende“ liegt, so sind flankierend doch auch Geldmittel notwendig, um die Arbeiten anzuschieben, zu ergänzen oder zu unterstützen. Hinzu kommt die notwendige Unterstützung und ein gutes, abgestimmtes „Miteinander“ mit den hauptamtlichen Personen und Stellen in der Integrationsarbeit – daher gilt allen zusammen unser aufrichtiger Dank.
Wofür konnte das Spendengeld eingesetzt werden? Unmittelbar mit Eintreffen der ersten Geflüchteten – überwiegend Mütter mit ihren Kindern, die Väter sind meist in der Heimat unabkömmlich – wurde den Neuankommenden unbürokratisch zur Überbrückung der ersten Tage ein Startgeld ausgehändigt, da für Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zunächst zeitaufwändige Anmeldungen, Anträge und Nachweise einschließlich eine Kontoeröffnung erforderlich waren. Hierfür wurden 4.320 € aufgewendet.
Der zweite große Posten war ein Mittagstisch im Portugiesischen Club, der auch den wichtigen Kontakt der häufig traumatisierten Geflüchteten untereinander ermöglichte. Dabei konnte Beratung mithilfe sprachkundiger Ukrainerinnen angeboten werden. Eine kleine Kleiderkammer dort sorgte für das Nötigste, besonders für die vielen Kinder. Diese Aktion lief von Mitte März bis Ende Mai und führte zu Ausgaben von insgesamt 11.242 €. Nicht in diesem Betrag enthalten sind die beträchtlichen Aufwendungen, auf deren Rechnungstellung der stets hilfsbereite COP verzichtete. Höhepunkt und zugleich Abschluss dieses Projekts war ein Dankeschön- und Begegnungsfest am 24.07., bei dem 1.250 € gespendet wurden.
Weitere Ausgaben fielen an für Dolmetschen (1.978 €) bei der Begleitung zu Behörden und Ärzten, Material für Deutschkurse (219 €) sowie Ausstattung und Zukäufe für die Kleiderkammer (1.032 €), die inzwischen in den Mehrzweckraum im OG der Stadthalle umgezogen ist.
Schließlich konnten teilweise noch vor Weihnachten mit den Spendengeldern des Wiebelsbacher Sponsorenlaufs Weihnachtspäckchen (für 40 Kinder bis 6 Jahre), Buchgeschenkgutscheine und Geschenkpäckchen (für 50 Grundschulkinder) sowie weitere 30 Buchgutscheine für Literatur zu „Betreuung und Integration geflüchteter und traumatisierter Kinder“ (für die Kitas, Tagesmütter und Grundschulen) bereitgestellt werden. Dieser letztgenannte Teil der Umsetzung ist derzeit noch im Gange, insgesamt werden sich die Ausgaben auf rd. 4.000 € belaufen. Hinzukommen aktuell Zusagen für Integrationsvorhaben an der Geiersberg- und der Ernst-Reuter-Schule in Höhe von 2.500 €.
Zwar sind die städtischen Dienststellen und die Behörden durch die erste große Flüchtlingswelle 2014/15 noch „eingeübt“ und eine Kerngruppe ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist seit Beginn des Krieges in der Ukraine aktiv, aber der Zustrom an Geflüchteten reißt nicht ab – aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern, möglicherweise bald auch aus dem Gebiet der Erdbebenkatastrophe. Laut Presseberichten kommen derzeit rd. 70 Personen wöchentlich im Landkreis an und müssen auf die Kommunen verteilt werden. In Groß-Umstadt leben rd. 150 Geflüchtete aus der Ukraine zusätzlich zu den rd. 400 aus anderen Herkunftsländern, die z.T. hier auch schon länger sind. Daher gehen die Aufgaben für die Ehrenamtler nicht aus, auch wenn sich die aktuellen Anforderungen immer wieder ändern.
Das große Thema bleibt dabei die Integration der länger hierbleibenden Geflüchteten, aber auch für viele, die möglichst schnell wieder in ihre Heimat zurückkehren wollen, darf die Zeit hier keine verlorene Zeit sein, was besonders für Kinder und Jugendliche gilt. Die Bürgerstiftung und die Kerngruppe Ukrainehilfe bitten daher auch weiterhin um Unterstützung und Spenden: Spendenkonten Volksbank Odw. DE48 5086 3513 0104 3726 03 und Sparkasse Dieburg DE19 5085 2651 0110 1338 57 (bei Adressangabe auf dem Überweisungsbeleg stellt der Kontoinhaber „Förderverein Bürgerstiftung Groß-Umstadt e.V.“ Spendenbestätigungen fürs Finanzamt aus).
Bei diesem Appell übersehen wir nicht, dass es viele Notlagen in der Welt gibt, ganz aktuell im Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien. Da nach Satzung das Wirken der Bürgerstiftung auf das Stadtgebiet Groß-Umstadt beschränkt ist, müssen für die Hilfe im Erdbebengebiet andere Spendenwege genutzt werden.
Bei der Verwaltung und Rechnungslegung der Spendenkonten helfen zwei Mitglieder der Kerngruppe Ukrainehilfe, Ulrich Keil und Monika Müller von der UmEA, maßgeblich und verantwortlich mit. Ganz herzlichen Dank dafür.
Klaus Dummel
Schatzmeister des Fördervereins Bürgerstiftung Groß-Umstadt e.V.